Am Abend vorher war es noch ein schönes Abendessen im Hard Rock Cafe in Denver
Ein wenig bummelten wir auch noch über die 16th Street Mall, aber unsere Koffer
waren doch schon recht voll laut unserer Waage.
Richards und Barbaras Tasche zwar noch nicht am Gewichtslimit, aber am
Volumenlimit. Im nächsten Jahr müssen größere her ...
Dann verabschiedeten wir uns ein zweites Mal unseren Freunden, denn wir würden
ja am gleichen Tag auf anderen Routings von Denver nach Düsseldorf fliegen.
Dachten alle.
Aber es sollte ganz anders kommen.
Am nächsten Tag musste der Wecker um 6am klingeln, denn wir wollten um 8 Uhr das
Hotel verlassen.
Das gelang auch pünktlich. Ca. 20 Minuten später waren wir bei National. Bis auf
eine Beule in der hinteren Tür der Beifahrerseite, den uns wohl jemand auf einem
Parkplatz in Moab beigebracht hatte, war auch alles okay. Aber kein Problem. Das
würde man mit Holidayauto klären. Sehr unproblematisch – hoffentlich.
Mit dem Shuttle waren wir dann um kurz vor 9 am Flughafen. Allerdings dauerte
das Checkin trotz Voranmelden recht lange, denn das Terminal wollte zwar
Barbaras und meinen Reisepass akzeptieren, aber nicht Richards. Dann musste
jemand menschliches her und das war wohl ziemlich schwierig, denn es dauerte
fast 30 Minuten. Dann hatten wir unsere Bordkarten und unser Gepäck war weg:
mein Koffer 50.0 lbs, die große Reisetasche 49.5 lbs, Barbaras Tasche 41.5 lbs
und Richards Tasche 33.5 lbs.
Dann riesige Kontrollen an der Sicherheit. Trotzdem ging es recht flott.
Allerdings wurde mein Koffer beanstandet. Wieso das???
Die Inspektion ergab, dass ich irgendwann in meinen Rucksack, der im Trolley
flach drin liegt, die Flasche Off Deep Wood, die schon dreimal hin- und
hergeflogen ist, vergessen habe. Oops...
Flasche in den Müll – und weiter geht’s. Wir fahren mit der Bahn ins Terminal B
und nach einem Snack warten wir am Gate B44.
Es wird 11am – auf der Bordkarte steht 11.30 statt dem ursprünglichen 11.19.
Am Nachbargate wird die 12.39 Machine DEN-ORD-AMS schon gebordet. ????????????
Ein Blick auf die Monitore UA612 11.30 nach Chicago on time und B44. Also kein
Gatewechsel.
Es wird 11.10. Keine Maschine am Schnorchel. Kein Mitarbeiter am Gate. Keine
Anzeige am Monitor von B44. ???????????????
Wieder der Blick auf die großen Monitore.
UA612 nach Chicago delayed. Departure 2pm. Also 2: 41 Verspätung. Hatten wir
nicht knapp 3 Stunden Transfertime in Chicago. Während wir zum Servicedesk
schräg gegenüber gehen, sehen wir dass der Amsterdamflug schon eine gefüllte
Warteliste hat. Am Servicedesk ergibt sich das wir schon am Ende der üblichen
Schlangenabsperrung stehen. 5 Minuten später steht die Schlange durchs halbe
B-Terminal.
Es dauert ewig, denn von den 12 Monitorplätzen sind teilweise nur drei besetzt.
Immer wieder kommen UA-Agents und gehen wieder. Viele Gespräche dauern gefühlt
ewig. Auf Grund von Gesprächen, Blicken auf Bordkarten in der Schlange und
Ansagen erfahren wir, dass es nicht nur unsere Maschine ist, die delayed ist.
Die UA-App auf meinem Smartphone (T-Mobile-Karte sei Dank) ergibt: Ankunft in
Chicago 4:54 pm. Abflug um 5:35pm. Aber Terminal 1 nach Terminal 1 – das könnte
noch klappen.
Das Warten zieht sich. Die App zeigt nun Departure 2.30 pm. Ankunft in ORD
5.45pm – unser Flieger nach DUS ist dann weg.
Irgendwann um 12:30 sind wir dann endlich dran. Nein heute geht gar nichts mehr.
Man würde uns in Denver unterbringen, dann würden wir morgen früh nach EWR
(Newark) fliegen und von dort nach DUS. Das heute mit UA nichts mehr ging wusste
ich schon lange, denn sowohl die noch passenden Maschinen nach Toronto als auch
nach Newark waren raus und die Chicago-Verbindung nach Amsterdam auch schon weg.
Aber unsere Freunde flogen doch heute abend um kurz vor 18 Uhr noch nach
Frankfurt. Und egal – erst mal in Deutschland käme man nach Hause.
Rumtippen....
Nein das ginge nicht. Why? Es ginge DEN-FRA, aber nicht mehr FRA-DUS. Egal.
Wieso geht nicht FRA-DUS? Das geht erst mit 5 Stunden Wartezeit in Frankfurt um
18 Uhr.
Geht kein Zug nach Köln, das ist doch ein Flug? Nein – das Ticket geht nach DUS,
dann geht Ziel CGN nicht.
Was ist denn mit dem Flug um 13 Uhr von FRA nach DUS??? Den kann ich nicht
einbuchen, der ist von der Transferzeit zu knapp. Aber Lufthansa könnte das
vielleicht.
Nach Telefonaten und ähnlichem einigen wir uns darauf, dass sie den 18 Uhr Flug
einbucht von FRA nach DUS. Den Rest müssten wir mit LH klären, aber da müssten
wir eh hin. Also alles wieder zurück in die Ticket-Gepäckhalle. Rückfahrt mit
der Bahn ins Terminal und raus in den Non-Security-Bereich.
Da die LH-Maschine erst um 18 Uhr geht, ist bei LH nichts los um kurz vor 14
Uhr.
Mit Hilfe des deutschen Supervisors und mittlerweile 5 weiteren US-Mitarbeitern
gelingt es dann, dass wir erstens mit der LH 447 von Denver nach Frankfurt
fliegen, dass wir dann kurze Zeit später um 12.50 von Frankfurt nach Düsseldorf
weiterfliegen. Man bekam es auch hin, dass wir wir auf beiden Flügen drei
nebeneinanderliegende Plätze bekommen.
Auch unser Gepäck hatte man von UA einsammeln können. Strike....
Allerdings würden wir natürlich von 11.19am bis 5:50pm am Airport Denver
verbringen und statt 8:45 um 14:00 in Düsseldorf ankommen. Das reh kennt sich ja
nun in Rechtsfragen aus und hatte schon was von Fluggastrechten gehört und
irgendwie eine Grenze von 4 Stunden im Kopf. Und mehrere Hundert Euro....
Aber erst mal unsere Freunde angerufen, dass wir sie gleich sehen würden und
meine Schwägerin, dass man uns nicht abholen solle, wir wüssten nicht, ob wir
den Transfer in Frankfurt schaffen und wann wir nun wirklich wo ankämen – unsere
Freunde hatten nämlich auch schon von dem knappen Anschluss in Frankfurt
gesprochen.
Der deutsche Supervisor von LH bestätigte mir, dass wir nach EU-Recht durchaus
Ansprüche hätten bei solchen Verspätungen. Aber sie seien nicht zuständig. Denn
wir hätten ja United-Tickets – und da sind die zuständig. Wir sollten aber da
nochmal hingehen und uns eine Bestätigung über die Verspätung ausstellen lassen.
Also wieder nach United. Es gibt Schalter für Additional Service. Kurze
Schlange, aber nur 2 von 6 Schaltern besetzt. Es zieht sich. Kurz vor uns macht
die 2. Mitarbeiterin mit den Worten – new Shift den Schalter zu.
20 Minuten später macht die nächste Shift den Schalter wieder auf – nein. Sie
geht noch mal mit ihrem Colabecher weg und kommt 10 Minuten später wieder. Ja
sie macht den Schalter auf.
Endlich sind wir dran und schildern unseren Wunsch über eine Bestätigung mit
Bezug auf die EU-Rechte.
Die Dame ist nach einigem Tippen auf ihren Computer sichtlich überfordert. Sie
verschwindet und kehrt 30 Minuten später mit dem Supervisor wieder zurück und
der erklärt uns, warum er meint, dass wir keine EU-Rechte hätten und wir
eigentlich (!!!) keine Kunden mehr bei United wären. Wir wären jetzt LH-Kunden.
Naja – ich drohe mit dem Lawyer – ist ihm aber egal. Mir langsam eigentlich
auch, schauen wir mal in Deutschland. Wikipedia sagt mir eigentlich, dass wir
Ansprüche auf 600 Euro pro Nase hätten, aber weitere Recherche ergibt, dass
diese Frage natürlich noch niemand wirklich gerichtlich bis zum EU-Gericht
durchgefochten hat.
Wir entscheiden dann nach 15 Uhr, dass wir erst durch die Security gehen, wo
allerdings jetzt nichts los ist.
Dann wollen wir erst mal die 3x10$ Verzehrgutscheine umsetzen, die man uns
mittlerweile gegeben hat.
Wir fahren ins A-Terminal, wo der LH-Flug abgeht.
Richard will Burger von McD, wir wollen ein letztes Orange Chicken von Panda
Express... – eigentlich ist es auch ein erstes, denn bisher kamen wir irgendwie
noch gar nicht dahin.
Während Richard keine Barauszahlung trotz drei Burgern usw von 2.50$ bekommt,
müssen wir beide ungefähr die gleiche Summe draufzahlen. Scheiß egal....
Am Gate trafen wir dann auf unsere Freunde – nix mit „Wir sehen uns dann in
Deutschland....“
Mit dieser Maschine fliegen wir
Das Boarding ist perfekt. Allerdings wird bei der Eco-Class das Handgepäck
kontrolliert. Größenkontrolle und handgefühlte Kontrolle des Gewichts.
Ich packe zu Richard um. Aber mein Handgepäck könnte immer noch zu schwer sein,
aber jetzt wohl in die Schablone passen. Unnötig, denn man ist mit einem anderen
Passagier beschäftigt, der wohl zu dick ist, so dass ich ungehindert und
unbesehen vorbei kann. Andere haben dreist zum Trolley einfach den Rucksack auf
dem Rücken....
Recht pünktlich fliegen wir nach Frankfurt. Jaaaaaaa....
Wie so oft, war die Frage „Chicken or Pasta“ – die LHBs sprachen mich immer dank
der Yankees Kappe in Englisch an – wählte ich wie immer an Bord mit „Pasta“ und
hatte wohl wie so oft eine gute Wahl....
Richard hatte Chicken, das war undefinierbares Fleisch mit Kartoffelpüh und
Möhren.
Ich hatte den Lucky Punch.... Yeah.
Schlafen war irgendwie schlecht. Selbst Barbara und Richard haben kaum
geschlafen. Immerhin zwei nicht schlechte Filme im Medienprogramm.
Relativ pünktlich sind wir in Frankfurt – an Gate B48. Weiterflug an A15.
Überhaupt kein Problem.
Wir haben sogar noch Zeit in Ruhe zu relaxen und einen Kaffee am Gate A15 zu
trinken, denn der Flug nach Florenz ist noch gar nicht abgefertigt. Ich bin der
erste, der mit Rucksack und Trolley das automatische Tor durchtritt....
So sind wir pünktlich in Düsseldorf und trennen uns nun endgültig am Gepäckband
von unseren Freunden, denn ihr Gepäck ist da und ihre Abholung wartet.
Wir fahren mit dem Taxi nach Allerheiligen und damit ist
Beyond 4 Corners
zu
ENDE
Gefahrene Strecke: ca. 10 Meilen
Unterkunft: Der Eco-Seat 26G auf dem LH-Flug LH447
Essen: Bordverpflegung LH447 Chicken or Pasta...
Natürlich gibt es noch eine Auflösung der vielen Fragen – sofern noch nicht
geschehen. Und ein Fazit.
Na wie viele Junior Ranger sind es geworden
© 2012 Ralph-Erich Hildebrandt